Surinam 1999

​Reise nach Surinam (ehemals niederländisch Guayana)
17. Oktober 1999

Abflug ist um 10.30 Uhr von Zürich-Kloten via Amsterdam nach Paramaribo in Suriname. Nach einem ruhigen Flug landen wir bei strömendem Regen um 18.30 Uhr in Suriname. Am Flughafen werden wir von Trix und Sigi abgeholt. Nach einer ca. 60 minütigen Fahrt erreichen wie die Belladonnastraat 37.

Wir richten uns in unserem Zimmer fürs erste ein und werden anschliessend das erstemal aus der erstklassigen Küche von Trix verwöhnt. Für alle Sachen die wir aus der Schweiz mitnehmen mussten (durften), habe ich von Trix einen Wäschekorb verlangt. Sie glaubte, dass ich übertreibe, aber der Korb war dann am Ende doch praktisch voll. Nachdem wir noch über verschiedene Sachen, wie Tagesprogramm von morgen, gesprochen haben, machen wir uns auf, unsere erste Nacht in Suriname zu verbringen.


18. Oktober 1999

Heute ist der Tag um alle lästigen Pflichten zu erledigen. Als erstes fahren wir zu METS um eine Tour ins Landesinnere zu buchen, an welcher auch ein befreundetes Ehepaar von Trix und Sigi aus Holland, teilnehmen. Anschliessend geht es zur KLM um unseren Rückflug zu bestätigen. Von KLM fahren wir weiter zum Hafen damit wir die Einreiseformalitäten noch endgültig erledigen können. Dann geht es noch schnell in ein Restaurant um etwas zu trinken, um anschliessend von der Hitze geschafft nach Hause zu fahren.

19. Oktober 1999

Für heute haben Trix und Sigi einen Ausflug nach Kolacreeck geplant. Zu diesem Ausflug kommen auch Martha und Nico mit, die dann mit uns für vier Tage nach Kumalu fliegen. Wir beschliessen mit nur einem Auto nach Kolacreeck zu fahren, was bedeutet, dass bei sechs Personen einer in Sigi's Mercedes im Kofferraum mitfahren muss. Das ist aber überhaupt kein Problem, denn Sigi's Auto ist ein Kombi. Unterwegs kaufen wir beim Chinesen unser Mittagessen ein.





Kolacreeck ist eine sehr schöne Anlage mit Sitzgelegenheiten, Umkleidekabinen und einem sehr schönen Fluss zum baden.Wie uns Trix erzählt ist dieser Ort an Wochenenden meistens überfüllt, denn viele Leute aus Paramaribo fahren am Wochenende nach Kolacreeck. Heute sind aber sehr wenig Leute hier und wir geniessen die Ruhe hierdraussen. Nach dem Mittagessen will Sigi unbedingt Boggia spielen. Nur weiss er nicht, dass ich vor 30 Jahren für drei Wochen in Bivio GR in einem Trainingslager war, und er bei dieser Geschichte nur den zweiten Rang belegen kann.

 

Da wir nach dieser Spielerei alle total verschwitzt waren, sind wir dann noch einmal ins Wasser gesprungen um uns abzukühlen. Auf dem Rückweg haben wir noch bei einer Holzschnitzerei und einem Medizinmann halt gemacht. Der Medizinmann behandelt die Hand von Trix und den Rücken von Martha. Da Trix aber nicht an die heilenden Kräfte des Medizinmannes glaubt, wird sie ihre Hand sicher von einem Arzt behandeln lassen. An ihrem Feriendomizil angelangt steigen Martha und Nico aus. Wir verabreden uns für morgen, denn Trix will unter kundiger Anleitung von Nico einen PC kaufen.

 

20. Oktober 1999









Der heutige Tag ist für den Kauf des PC's von Trix reserviert. Da Sigi mit Trix und Nico mitgeht, beschliessen Lydia und ich in die Stadt zu gehen. Nachdem wir Nico abgeholt haben, fährt uns Sigi zur zur alten Festung von Paramaribo. Nach der Besichtigung der Festung spazieren wir zum Palast der holländischen Königin.

 

Dieser Palast wird immer unterhalten, obwohl ausser Königin Juliane im Jahre 1960, noch nie eine holländische Königin oder ein holländischer König diesen Palast bewohnt hat.

 

Vom Palast wandern wir dem Markt entlang bis zur Hauptstrasse von Paramaribo. Da es in dieser Stadt sehr heiss ist gehen wir schnell etwas trinken. Nach dem Besuch von zwei Einaufszentren beschliessen wir mit dem Taxi an die Belladonnastraat zurück zu fahren. Der erste Taxifahrer wollte uns nicht für 1500 surinamesische Gulden fahren. Beim zweiten hat es dann geklappt. Ich habe ihm dann aber trotz allem 2000 für die Fahrt bezahlt. Zuhause angekommen haben wir uns dann auf den Balkon gesetzt und auf die andern gewartet bis sie vom PC Einkauf zurück gekommen sind. Am Abend hat dann die erste Schulung für Trix am PC begonnen. Gegen 23.00 Uhr sind wir dann, vom Stadtbummel und der Schulung erschöpft zu Bett gegangen. Nur Sigi konnte noch nicht schlafen und ist wieder einmal in sein Studio zum musizieren gegangen.


21. Oktober 1999

Der heutige Tag wird zum Arbeitstag erklärt. Es gibt einige Dinge die zu erledigen sind. Als erstes muss ich zwei Bäume pflanzen. Es ist das ein Kirschbaum der auf den Namen Lydia hört und eine Bananenstaude mit dem wohlklingenden Namen Martin. Da in diesem Land praktisch alles wächst was man in den Boden drückt, ist diese pflanzerei auch für einen nicht Gärtner wie mich kein grosses Problem. Das läuft in etwa so ab: mit dem Spaten ein Loch ausheben, dann das Loch mit Wasser füllen, die Pflanze ins Loch stellen und das ganze wieder zuschütten. Anschliessend haben Sigi und ich mit der Renovation des Balkongeländers begonnen. Bei den herrschenden Temperaturen ein nicht sehr gemütliches Unternehmen. Am Abend wollte Sigi dann unbedingt noch würfeln, denn er hat die Niederlage beim Boggia noch nicht verkraftet. Aber leider war ihm das Glück auch beim Würfelspiel nicht sehr hold. Gegen Mitternacht sind wir dann endlich zu Bett gegangen.

22. Oktober 1999

Heute ist um 5.30 Uhr Tagwache, denn wir fliegen heute nach Kumalu. Kumalu liegt rund eine Flugstunde westlich von Paramaribo im tiefsten surinamesischen Busch auf dem Gebiet der Saramanca Buschneger. Um 7.00 Uhr müssen wir uns auf den Flughafen einfinden. Da wir mit einem relativ klapprigen Buschflugzeug fliegen, ist das Gepäck auf fünf Kilogramm pro Person beschränkt.Auf dem Flughafen angekommen treffen wir unseren Guide Guno, der wie wir später erfahren der Sohn des Dorfchefs ist, das auf der andern Seite des Flusses liegt. Um 8.00 Uhr geht es dann endlich los. Wir fliegen zum Airstrip von Djumu.

 


Von da geht es das erstemal durch den Busch bis zum Fluss Pikin Rio wo bereits unser Boot wartet. Nach einer Bootsfahrt von ca. fünf Minuten und der überwindung unserer Hausstromschnelle erreichen wir Kumalu. Kumalu liegt aus einer Insel mitten im Pikin Rio. Als wir an Land gehen, werden wir von den Eingeborenen die für unser leibliches Wohl besorgt sein werden, ganz herzlich begrüsst.

 

Nachdem wir unsere Hütte bezogen haben werden wir das erste mal durch die Glocke zum Essen gebeten. Der Lunch bestehend aus: Reis, Huhn, Gurken und natürlich Pfeffer und schmeckt sehr gut. Nach dem Essen erfahren wir an der Information durch Guno, dass das Essen auf offenem Feuer zubereitet wird. Guno verordnet uns dann auch noch Siesta bis 16.00 Uhr. Auf diesen Befehl hin schmeisse ich mich sofort in die nächste Hängematte und schlafe auch sofort ein. Leider haben die andern keine Ruhe gefunden, denn Lydia behauptet, ich hätte so laut geschlafen, dass niemand mehr ein Auge zumachen konnte.

 







Um 16.00 Uhr wird zur Abfahrt gerufen. Guno fragt ob jemand den Fluss hinunter bis zum Zusammenfluss von Pikin Rio und Gran Rio schwimmen wolle. Die Begeisterung war nicht sehr gross, so dass nur Guno und ich diese ca. 1000 Meter unter die Schwimmwesten genommen haben. Da beim Zusammenfluss sind wir dann geschwommen und haben uns vom nichtstun erholt.

 

Beim Einbrechen der Dämmerung sind wir zurück nach Kumalu gefahren wo bereits das Nachtessen auf uns gewartet hat. Nach den ersten Informationen über die Kultur der Samarancas und der Bekanntgabe des Programms von morgen sind wir das erstemal unter unsere Moskitonetze gekrochen um bis zum Morgen tief und fest zu schlafen.


​23. Oktober 1999

Nach dem Frühstück besuchen wir heute das Dorf von Guno. Der Granman, in diesem Falle Gunos Vater mit Namen Papi, ist nicht im Dorf da er für Besorgungen schon früh am morgen mit seinem Boot Richtung Paramaribo gefahren ist. Im Dorf treffen wir dann Gunos Frau und seine kleine Tochter. Mit zu unserer Gruppe gehört auch Hedley, ein Berufsfotograf der für ein holländisches Magazin für sechs Monate in Suriname arbeitet. Da Hedley noch ledig ist, weckt er sofort das Interesse von einigen heiratsfähigen und heiratswilligen Dorfschönheiten. Hedley hat sich dann doch nicht für eine entscheiden können. Auffallend ist die Sauberkeit im Dorf und die Sauberkeit der Leute. Im weiteren ist der Reichtum der Leute auffallend. Alle tragen Ketten, Ringe und Zahnatrappen aus reinem Gold, das in den Flüssen in dieser Gegend vorkommt. Überaus überraschend ist das Aussehen der Pfannen. Obwohl alles auf offenem Feuer gekocht wird, glänzen die Pfannen wie wenn sie gerade neu aus einem Laden kommen würden. Guno erklärt uns, dass unter den Frauen so etwas wie ein Wettbewerb herrscht wer die glänzesten Pfannen hat. Zum Mittagessen sind wir zurück nach Kumalu. Nach der obligaten Siesta in der Hängematte sind wir den Fluss runter bis ins nächste Dorf gefahren.

Auch in diesem Dorf sind wir sehr freundlich empfangen worden. Nach einem kurzen Halt in einer Hütte, bei der und die Bewohnerin mit Wasser versorgt hat, haben wir einen alten Mann besucht, der Trotz seiner von Lepra verkrüppelten Hände wunderschöne Schnitzereien herstellt. Wir haben die Gelegenheit benutzt von diesen Sachen zu kaufen.

 

Da dieser Mann sicher nicht rechnen kann, und wir ihm die gekauften Sachen nicht mit Hühner oder Schweinen bezahlen können, ist das Inkasso von einem jüngeren Dorfbewohner übernommen worden, der die  nahegelegene Missionsschule besucht hat.

 

Am späten Nachmittag sind wir zurück nach Kumalu gefahren wo schon das Nachtessen auf uns gewartet hat. Nach dem Nachtessen sind wir dann gemütlich am Lagerfeuer gesessen und Guno hat uns noch mehr über die Saramancas und ihre Kultur erzählt. Gegen Mitternacht sind wir dann müde und um einige Erfahrungen reicher ins Bett gefallen.


24. Oktober 1999

Der heutige Tag beginnt wie alle andern vorher in Kumalu auch. Um 8.30 Uhr ist Frühstück. Heute ist das Frühstück noch reichhaltiger als sonst. Neben Kaffee, frischem Fruchtsaft, frischen Früchten hat es heute auch noch Sardinen, Würste und Eier. Butter, Konfitüre, Brot und Erdnussbutter stehen wie immer auch noch auf dem Tisch.

 

So gestärkt haben wir uns dann auf unseren Tagesausflug zum Gran Dam gemacht. Durch unsere Hausstromschnelle sind wir den Pikin Rio runter gefahren bis zum Zusammenfluss mit dem Gran Rio.

 

Da bei der ersten von sieben Stromschnellen haben dann die Probleme bereits angefangen. Wir Touristen wurden unterhalb der Stromschnelle ausgeladen, damit wir sie zu Fuss umgehen. Unsere Begleiter haben dann versucht das Boot die Stromschnelle hinauf zu stossen. etwa in der Mitte hat sich dann das Boot weder vorwärts noch rückwärts bewegen lassen.

 

Darauf sind Emil, Hedley und ich ebenfalls in die Stromschnelle gestiegen und mit vereinten Kräften ist es uns in etwa einstündiger Arbeit gelungen das Boot diese Stromschnelle hinauf zu schieben.

 

Die übrigen Sechs konnten wir dann im Boot sitzend problemlos durchfahren. Nach einer weiteren Stunde sind wir beim Gran Dam angekommen. Diese Stromschnelle ist dann mit einem Boot nicht mehr zu befahren und hat auch das Ende unserer Reise bedeutet. Wir sind dann zu Fuss bis ans obere Ende von Gran Dam spaziert. Nico erzählt uns, dass in Gran Dam vor vielen Jahren eine Gruppe von Schweizer Söldnern umgekommen ist, die damals von der holländischen Regierung angeheuert wurde, um entsprungene Sklaven einzufangen. Zurück beim Boot ist es Zeit ein wenig zu schwimmen und dann unseren Lunch einzunehmen.

 

In dieser Zeit sind einige Eingeborene auf einem Umgehungsbächlein mit ihren kleinen Booten an uns vorbei gefahren. Es war unheimlich spannend zuzuschauen wie diese Leute ihre kleinen Boote nur mit Paddel angetrieben in die doch sehr starke Strömung unterhalb der Stromschnelle fahren ohne auch nur die geringsten Probleme zu haben. Gegen drei Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Natürlich hatten wir mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie bei der Hinreise nur jetzt zum Schluss unseres Ausflugs.

 

Nach dem Nachtessen sind wir im Dorf von Guno zu einem Tanz- und Singabend eingeladen. Den Wunsch, dass wir ebenfalls in der Tracht der Saramanca an dieser Veranstaltung teilnehmen, haben wir selbstverständlich erfüllt uns so sind am diesem Abend ein paar weisse Buschneger mit dabei gewesen. Nach Abschluss dieses Festes sind wir über den Fluss zurück nach Kumalu. Da haben wir noch ein Bier getrunken und sind dann nach einem langen Tag endlich ins Bett.


25. Oktober 1999

Frühstück ist wie immer um 8.30 Uhr. Wir geniessen das letzte mal die Küche von Kumalu. Guno geht danach ins Dorf um über das Radio von seinem Vater Verbindung mit Paramaribo aufzunehmen. Um halb elf kommt er dann zurück und meldet uns, dass das Flugzeug uns um etwa halb zwei auf dem Airstrip von Djumu abholen wird. Das heisst, dass wir um ca. ein Uhr in Kumalu weg müssen. Nachdem der Abreisetermin bekannt ist, herrscht auf einmal emsiges Treiben in unserem Camp. Alle Einheimischen haben auf einmal sehr viel zu tun. Ihnen ist es dann nicht mehr möglich auf die Kleinsten aufzupassen, und so wird Lydia einfach zur Babysitterin auserkoren. Sie bekommt ein etwa zweijähriges Mädchen für eine halbe Stunde zur Aufsicht. Die Kleine ist sehr friedlich und strahlt die ganze Zeit. Nach getaner Arbeit wird die Kleine dann auch wieder bei Lydia abgeholt. Den Grund für das hektische Treiben erfahren wir dann als die Glocke zum Lunch läutet. Also wurde nach bekanntwerden des Abreisetermins die Küche noch einmal in betrieb genommen, denn man wollte uns noch einmal verpflegen. Da aber alles Essen wie schon berichtet auf offenem Feuer gekocht wird, kann nicht innerhalb von einer Stunde ein Menü auf den Tisch gezaubert werden.

 
 

Nach dem Lunch packen wir unsere sieben Sachen zusammen und begeben uns zum Boot das uns nach Djumu bringt. Unterwegs halten wir noch beim Dorf um Papi mitzunehmen der ebenfalls nach Paramaribo will. Das Flugzeug landet pünktlich und nach dem Start geniessen wir den Flug über dem Suriname River bis nach Paramaribo. Da wir mit einer andern "Fluggesellschaft" zurück geflogen sind, muss ich bei Gum-Air Sigi holen der uns vom Flughafen abholt. Wir bringen noch Martha und Nico nach hause und fahren dann zurück zur Belladonnastraat. Trix wartet schon mit dem Nachtessen auf uns. Nach dem Essen sitzen wir alle zusammen auf dem Balkon und Lydia und ich erzählen von unseren Erlebnissen im Busch. Wir gehen dann zeitig zu Bett, denn der Tag war doch sehr lang.


26. Oktober 1999

Am heutigen Tag werden wir von Trix und Sigi nach New Amsterdam geführt. Zuerst geht es durch die Stadt die wie immer total verstopft ist. Beim Markt gehen wir dann auf die Fähre über den Suriname River. Auf der Fähre treffen wir zufällig Hedley an, der wie wir auf dem Weg nach New Amsterdam ist. Er hat bereits seine Bilder aus Kumalu dabei und wir haben auf der Überfahrt genügend Zeit uns die Bilder anzuschauen. Er schenkt uns dann zwei Bilder die ich in diesem Tagebuch auch verwende um sie einer breiten Öffentlichkeit zugängig zu machen. Das Museum in New Amsterdam ist ein Freiluftmuseum das sich rund ums alte Gefängnis befindet.

 
 
 
 

Es gibt einen alten Leuchtturm, Kanonen und Gebrauchsgegenstände aus der Kolonialzeit zu betrachten. Leider fehlt es an Geld um die wirklich sehr schöne Anlage auch entsprechend zu unterhalten. Die Mitarbeiter leisten aber sehr viel mit den wenigen Mittel die ihnen zur Verfügung stehen. Nach dem Museumsbesuch machen wir uns auf den Rückweg nach Paramaribo. Unterwegs essen wir in einen Privathaus das Essen anbietet dreimal Nasigoreng und einmal ein Reisgericht, trinken zwei Flaschen Limonade dazu und müssen für alles 7.50 Franken bezahlen. Die Fähre bringt uns dann zurück nach Paramaribo. Den Rest des Abends verbringen wir dann auf dem Balkon.


27. Oktober 1999

Der heutige Tag ist noch einmal für einen Bummel durch Paramaribo vorgesehen. Zuerst fahren wir zum Markt. In diesem Gemüse-, Fisch-, Fleisch-, Gewürz-, und Kleidermarkt treffen alle Gerüche der südlichen Hemisphäre aufeinander. Da die Hallen aber ziemlich offen sind können auch mitteleuropäische Nasen das problemlos aushalten. Trix kauft Pfeffer ein um uns eine Spezialität zuzubereiten die wir aber mit nach Hause nehmen müssen. In der Zwischenzeit kauft Sigi bei einem Händler Shrimps. Wir dürfen aber nicht dabei sein, denn er glaubt, dass er einen besseren Preis aushandeln kann wenn keine Weissen dabei sind. Vom Markt geht es dann in die Strasse, in der sich ein Juweliergeschäft ans andere reiht. Im dritten Geschäft werden wir dann fündig und Lydia kauft sich endlich eine Halskette aus Gold. Sigi kann es einmal mehr nicht lassen mit der Verkäuferin noch zu handeln und er bringt den Preis dann auch noch um sieben US-Dollar runter. Im nächsten Geschäft findet Lydia dann auch noch Ohrringe die ihr gefallen. Dieses Mal hat Sigi keine Möglichkeit zu handeln, denn der Preis ist bereits herunter gesetzt. Nun müssen wir aber dringend etwas trinken, denn in der Stadt ist es bereits wieder sehr heiss. Anschliessend möchte ich noch eine Hängematte kaufen. Unterwegs kommt mir die Idee auch eine für Trix und Sigi zu kaufen, denn ihre wurde ihnen vor einiger Zeit vom Balkon geklaut. Beladen mit zwei Hängematten haben wir uns dann auf den Weg zur Belldonnastraat gemacht. Sigi wollte dann sofort die Hängematte aufhängen um ein Probeliegen zu veranstalten. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten hat das mit der Montage geklappt und alle durften sich für kurze Zeit reinlegen. Am Abend musste dann noch eine Partie gewürfelt werden und dieses mal war Fortuna auf der Seite von Sigi. Mit einem ersten und einem zweiten Platz war er dann auch zufrieden, vor allem weil seine Gäste aus der Schweiz endlich einmal die beiden letzten Plätze belegten.

28. Oktober 1999

Heute ist unser letzter Tag bei Trix und Sigi in Suriname. Am Morgen um halb sieben wird als erstes der Garten gerecht, denn die Bäume verlieren immer sehr viele Blätter. Trix ruft uns zum Frühstück und dabei wird besprochen was noch alles gemacht werden muss, solange wir noch in Suriname sind. Als wichtigstes stellt sich heraus, dass unbedingt die Fernsehantenne montiert werden muss, denn die ist so schwer, dass Trix bei dieser Arbeit Sigi nicht unterstützen kann. Also gehen wir nach dem Frühstück fröhlich ans Werk. Ich bin sehr froh, dass wir unsere eigenen Meister sind, denn eigentlich hätte man diese Arbeit locker in der halben Zeit erledigen können, aber wer will in den Ferien schon stressen. Nun ist die Zeit gekommen und wir müssen ans Kofferpacken denken. Zu unserem Abschied von der Belladonnastraat hat der Himmel Krokodilstränen vergossen oder zu gut deutsch, es hat wie aus Kübeln gegossen. Beim einchecken am Flughafen erfahren wir, dass unser Flugzeug mit zwei Stunden Verspätung in Amsterdam weggeflogen ist. Für uns heisst das, dass wir von den vier Stunden Aufenthalt in Amsterdam bereits zwei am Anfang unserer Rückreise absitzen können, was bestimmt angenehmer ist als nach zehn Stunden Flug. Wir verabschieden uns mit zwei weinenden Augen von Trix und Sigi, lassen die Ausreiseformalitäten über uns ergehen und setzen uns in die klimatisierte Abflughalle. Unser Flieger kommt um acht Uhr an und wir starten dann schon um halb zehn Uhr in Richtung Amsterdam. Nach dem Nachtessen packen wir uns in unsere Wolldecke um wenigstens etwas zu schlafen.

29. Oktober 1999

Nach etwa sechs Stunden Flug erwache ich dann rechtzeitig zum Frühstück und stelle fest, dass auch Lydia entgegen ihrer Gewohnheit geschlafen hat. So kommen wir relativ ausgeruht in Amsterdam an. Wir holen schnell unsere Einsteigekarten und setzen uns im Restaurant in die Raucherecke. Da das Wetter an diesem Tag in ganz Europa sehr schlecht ist, verzögert sich unser Weiterflug um eine Stunde. Wir bekommen dafür ein schnelleres Flugzeug und landen mit nur 30 Minuten Verspätung in Zürich. Nachdem wir unser Gepäck erhalten haben, treffen wir am Ausgang Dani, der uns zuverlässig wie immer abholen kommt. Zu Hause angekommen werden sofort die Koffer ausgepackt, denn Lydia will unbedingt noch eine Maschine waschen. Zum Abschluss unserer Reise gehen wir ins Rest. Metzg zum Nachtessen. Wieder zu Hause sind wir dann reif für's Bett. Vor dem einschlafen sind unsere Gedanken noch einmal bei Trix und Sigi in Suriname. Wir hoffen, dass wir eines Tages wieder in dieses herrliche Land reisen können.