Schwarzstorch

Der Schwarzstorch hat wie der Weissstorch, der mit ihm nahe verwandt ist, einen langen roten Schnabel und lange rote Beine. Im Gegensatz zu seinem Verwandten hat er sich aber nicht an uns Menschen angepasst. Er ist ziemlich scheu und lebt eher zurückgezogen, weit entfernt von Siedlungen. Am liebsten brütet er in unberührten, alten Wäldern, die aber mit der immer dichter werdenden Besiedlung zurückgegangen sind. Wichtig sind für ihn ausserdem Feuchtgebiete wie Bäche, Seen, Weiher, Sümpfe und Feuchtwiesen, wo er auch seine Nahrung findet. Sein tierischer Speiseplan ist vielfältig: von Fischen, Amphibien, Insekten bis hin zu Schnecken und Regenwürmern. In der Nähe solcher Feuchtgebiete baut er weit oben in einer Baumkrone sein Nest aus Ästen. Im Gegensatz zum Weissstorch klappert der Schwarzstorch selten. Die Jungvögel geben verschiedenartige und oft laute Töne von sich. Durch den Verlust ihrer Lebensräume sind die Schwarzstörche aus West- und Mitteleuropa, auch aus der Schweiz, anfangs des 20. Jahrhunderts weitgehend verschwunden. Allerdings haben sie sich dank verschiedenen Schutzprojekten in einigen west- und mitteleuropäischen Ländern wie Frankreich, Deutschland und Belgien wieder langsam zurückgemeldet. Am häufigsten brüten sie in Osteuropa, wobei sie – wie auch ihre weissen Vettern – weit nach Süden ziehen, um dort in kleineren Gruppen, im Familienverband, zu überwintern. Nur von wenigen Störchen in Spanien und Bulgarien weiss man, dass sie nicht ziehen, sondern im Brutgebiet verbleiben. Im Tierpark Goldau haben die Schwarzstörche im Frühling 2000 zum ersten Mal gebrütet. Seither haben wir fast jeden Frühling erfolgreiche Bruten. Zu finden sind diese eleganten Tiere in einem Gehege auf dem Rundgang um den Blauweiher.