Nonnengans

Die sehr elegante Nonnengans ist aufgrund ihrer Färbung unverwechselbar: Die stahlgraue, gebänderte Oberseite, der schwarze Kopf und Hals sowie das weisse Gesicht gaben ihr den deutschen Namen, der sich auf die „Nonnentracht“ bezieht. Ihre Brutgebiete befinden sich in Grönland sowie in der norwegischen und russischen Arktis. Die Nonnengans ist einer der wenigen Brutvögel in diesen Regionen. Überwintert wird jedoch an den Küsten Nordwesteuropas, wo sie in grossen Scharen auf Salzwiesen und auf Weideflächen im küstennahen Marschland weidet. Ihre Nahrung ist rein vegetarisch und besteht vor allem aus Seegras, Salzpflanzen und anderen Gräsern, wobei sie nicht wählerisch ist. Nonnengänse brüten auf schmalen Vorsprüngen steiler Felsküsten und Hängen in der Nähe von Fjorden und Seen. Dadurch sind sie vor Polarfüchsen, ihrem grössten Feind, geschützt. In kleinen Kolonien von höchstens 30 Paaren werden Nistmulden ausgescharrt. Während der Brutzeit von ca. 24 Tagen nehmen beide Elternteile kaum Nahrung zu sich und magern stark ab. Das Weibchen bebrütet die 4-6 Eier, das Männchen (Ganter) wacht in der Nähe des Nestes. Die frisch geschlüpften Jungtiere müssen bereits an ihrem ersten Tag ein grosses Hindernis überwinden: den Sprung von den Vorsprüngen ins Wasser. Sie werden ca. 7 Wochen von den Eltern betreut und aufgezogen, bleiben aber als Familie bis zur nächsten Brutperiode zusammen. Mit etwa drei Jahren werden sie geschlechtsreif. Nonnengänse gehören zu den häufig gehaltenen Gänsen, denn sie sind anspruchslos, verträglich und robust. Viele der Tiere werden bis zu 20 Jahre alt. Auch bei uns im Tierpark leben einige dieser schönen, mittelgrossen Tiere. Auf dem Rundgang um den Blauweiher sind sie leicht zu entdecken.