Karpatischer Luchs

Der Luchs ist mit seinem gemusterten Fell hervorragend an seinen Lebensraum angepasst, denn die rotbraune Färbung bietet eine perfekte Tarnung in bewaldeten Gebieten. Seine langen Beine mit den grossen Tatzen ermöglichen ihm auch die Fortbewegung in schneereichen Gegenden im Winter. Als Raubkatze ist der Luchs ein typischer Anschleichjäger, d.h. er pirscht sich möglichst nahe an seine Beute heran, die zu 90% aus Rehen besteht. Mit wenigen, bis 7m langen Sprüngen überrascht er dann das Beutetier, hält es mit seinen Krallen fest und tötet es durch einen Biss in den Hals. Fliehende Beute verfolgt der Luchs nur über kurze Strecken, für eine längere Hetzjagd ist er zu wenig ausdauernd. War die Jagd erfolgreich, so kehrt der Luchs während etwa einer Woche immer wieder zu seinem Riss zurück, bis nur noch Haut, Knochen und Innereien übrig bleiben. Als Anschleichjäger besiedelt er die Alpen nur bis zur Waldgrenze – oberhalb fehlt ihm die für die Jagd nötige Deckung. Schon im letzten Jahrhundert wurde der Luchs in Mitteleuropa ausgerottet. Als Nahrungskonkurrent des Menschen wurde er erbittert verfolgt. Seit 1971 läuft die Wiederansiedlung des Luchses in der Schweiz in den Alpen und im Jura. 2001 wurden einige Luchse in die Ostschweiz umgesiedelt, um das Ausbreitungsgebiet zu vergrössern. Bisher zeichneten sich dort keine Probleme mit Haustierrissen ab – Luchse bevorzugen Rehe und vergreifen sich selten an Haustieren wie Schafen. Die häufig befürchtete Reduzierung des Wildtierbestandes ist unbegründet. Denn die Anzahl der von Luchsen gerissenen Rehe (ca. 60 jährlich pro Luchs), ist unbedeutend im Vergleich mit den jährlich geschossenen oder überfahrenen Tieren. Die beste Stelle im Tierpark, um den Luchs zu beobachten, findet sich zwischen dem Wildkatzen- und Luchsgehege. Die beste Zeit für Luchsbeobachtungen ist übrigens der späte Nachmittag.