Flusspferde



Das Flusspferd, auch Nilpferd, Großflusspferd oder Hippopotamus genannt, ist ein großes, pflanzenfressendes Säugetier. Es lebt in Gewässernähe im mittleren und südlichen Afrika. Zusammen mit dem Breitmaulnashorn zählt es zu den schwersten landbewohnenden Säugetieren nach den Elefanten. Mit einem Gesamtbestand von rund 125.000 bis 150.000 Tieren und einem erwarteten weiteren Rückgang der Population ist die Art gefährdet. Zusammen mit dem Zwergflusspferd und zahlreichen ausgestorbenen Arten bildet das Flusspferd die Familie der Flusspferde (Hippopotamidae). Obwohl sie „-pferde“ genannt werden, sind Flusspferde mit den Pferden nicht näher verwandt. Traditionell werden sie in die Ordnung der Paarhufer gestellt. Nach derzeitiger Lehrmeinung sind indessen die Wale die nächsten Verwandten der Flusspferde, die zusammen mit den paraphyletischen Paarhufern das Taxon der Cetartiodactyla bilden. Flusspferde sind heute nur noch in Afrika südlich der Sahara verbreitet. Im westlichen Afrika sind sie selten und die Population ist auf eine Reihe kleinerer Gruppen aufgeteilt, die insgesamt rund 7000 Tiere in 19 Ländern umfassen. Durch die zerstückelten Populationen ist die Art im westlichen Afrika am bedrohtesten. Im östlichen Afrika sind sie noch relativ zahlreich, so gibt es rund 30.000 im Osten der Demokratischen Republik Kongo und auch zehntausende in Äthiopien, dem Sudan und Tansania. Hinzu kommen noch mehrere tausend Flusspferde in Kenia und Uganda, sodass im östlichen Afrika rund 70.000 dieser Tiere leben.
Im südlichen Afrika beträgt die Gesamtpopulation rund 80.000. Die meisten davon leben in Sambia, das mit rund 40.000 Individuen die höchste Anzahl aller Länder hat. Größere Populationen gibt es auch in Mosambik, Malawi und Simbabwe. In Südafrika sind sie auf den nordöstlichen Landesteil – vorwiegend den Kruger-Nationalpark – beschränkt. Regional sind sie im mittleren und südlichen Afrika ausgestorben, so etwa im größten Teil Südafrikas und in Mauretanien. Auch in der südlichen Sahara lebten sie bis vor etwa 2000 Jahren in den damals noch dort vorhandenen Seen.
Noch bis vor kurzem bewohnten die Flusspferde auch das Niltal und das Nildelta in Ägypten. Die letzten dort lebenden Tiere starben am Anfang des 19. Jahrhunderts aus. Auch das Tal des Jordan gehörte früher zu ihrem Verbreitungsgebiet. In der Nähe des Atlasgebirges im nordwestlichen Afrika kamen sie bis vor etwa 3500 Jahren vor.