Evolèner Rind

  
  
Das Evolèner-Rind mit seinem typischen „Stern“ – dem weissen Fleck auf der Stirn – ist eine alte Schweizer Nutztierrasse. Die Tiere sind meistens rot, seltener schwarz oder braun gefärbt. Das soziale Leben in der Herde wird bei den Rindern durch eine klare Rangordnung geregelt. Diese wird durch Drohgebärden und kleinen Stössen mit dem Kopf immer wieder neu ausgemacht. Auch das Muhen dient der Kommunikation und bringt je nach Tonlage und Lautstärke andere Bedürfnisse zum Ausdruck. Rinder gehören zur Gattung der Wiederkäuer und vertilgen pro Tag rund 70 kg Gras, 4 kg Kraftfutter und trinken 80 Literl Wasser. Das Futter wird nahezu unverdaut geschluckt und erst später beim Wiederkäuen verdaut. Die Tiere besitzen ein ausgeklügeltes Verdauungssystem mit mehreren Mägen. Mit Hilfe von unzähligen Mikroorganismen im Verdauungstrakt können die Rinder aus dem für den Menschen unverdaulichen Gras (Zellulose) Energie gewinnen. Genau wie ihre kämpfenden Verwandten, die Eringer, wurden die Evolèner im Wallis gezüchtet und dort Mitte des 19. Jahr-hunderts zum ersten Mal erwähnt. Ihren Name tragen sie nach dem gleichnamigen Dorf im Val d’Hérens. Im 20. Jahrhundert geriet die robuste und berggängige Rasse in Vergessenheit, bis sie kurz vor dem Verschwinden stand. Dank engagierten Züchtern und Pro Specie Rara erholt sich der Bestand seit den 1990er Jahren wieder. Der Natur- und Tierpark Goldau leistet mit der Haltung und Zucht von Evolèner-Rindern einen Beitrag zum Erhalt dieser alten Schweizer Rasse. Ihr Gehege befindet sich im Haustierpark in der Nähe der Bär/Wolfanlage.